Das Ergebnis ist sehr konkret: Wenn man vier Stunden nach dem Lernen Sport macht, dann erinnert man sich zwei Tage später besser an das, was man gelernt hat. Zu diesem Schluss kommt eine neurowissenschaftlichen Studie des Donders Institut an der Radboud Universität in den Niederlanden.
Elektrische Spuren im Gehirn
Ein Zusammenhang von Bewegung und Gehirnleistung ist schon lange bekannt, die Ursache allerdings nicht klar. Für sich alleine genommen, sind die aktuellen Ergebnisse ebenfalls wenig aufschlussreich, sie liefern aber neue Anhaltspunkte.
Studienautor Guillén Fernández meint auf Nachfrage von science.ORF.at: „Ich war überrascht, dass nicht jene Teilnehmer besser abgeschnitten haben, die schon eine Stunde nach dem Lernen gesportelt hatten.“ Man sei davon ausgegangen, dass der Sport dabei hilft, sich Gelerntes langfristig zu merken. Es müsste in diesem Fall besser sein, möglichst bald nach dem Lernen Bewegung zu machen. Die neue Studie lege aber nahe, dass neue Informationen das Langzeitgedächtnis verzögert erreichen.
Über den Lernprozess selbst weiß man generell erst wenig: Neue Information ist zunächst eine instabile elektrische Spur im Gehirn. Bestimmte biochemische Prozesse stabilisieren diese zwischenzeitlich, bis man im nächsten Schritt neue Nervenverbindungen – Synapsen - schaffen kann, um sie langfristig zu speichern. Dafür braucht es verschiedene Eiweiße, erklärt Fernandez. Welche Rolle der Faktor Zeit dabei spielt, will er in Folgestudien klären.
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